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Der Dorsch (Kabeljau)

Dorsche bilden eine Familie von Knochenfischen, zu der viele wichtige Speisefische gehören. Sie leben vor allem im Nordatlantik, der Nordsee und der Ostsee. Ihr größter Vertreter ist der Atlantische Kabeljau.

Stammt der Kabeljau aus der Ostsee, nennt man ihn in Deutschland kurzerhand „Dorsch“. Mancherorts bezeichnet man auch den noch nicht geschlechtsreifen Kabeljau als Dorsch. Hinter den beiden Begriffen steckt also ein und derselbe Fisch.

Der Atlantische Kabeljau gehört zu den wichtigsten Speisefischen überhaupt. Schon früh wusste man um seinen hohen Gehalt an Vitamin A und D und verwendete die Dorschleber als Grundlage für den stärkenden Lebertran. Darüber hinaus wartet der Fisch mit wertvollen Mineralstoffen und Spurenelementen wie Selen, Fluor, Phosphor und Kalium auf. Dorsch enthält nur sehr wenig Fett und ist für sein zartes, schneeweißes Fleisch bekannt. Darüber hinaus zeichnet er sich durch einen leicht salzigen Geschmack aus. Als besondere Delikatesse gilt der frisch geräucherte Rogen.

Mit 17 Gramm Eiweiß aber weniger als 1 g Fett und 80 kcal pro 100 g ist der Dorsch ein sehr gesundes Lebensmittel. Er lässt sich auf fast alle denkbaren Arten zubereiten. Traditionell wird der Fisch in heißem Wasser pochiert. Sehr gut gelingt er aber auch im Backofen in einer fest verschlossenen Alufolie. Weiterhin eignet er sich zum Braten, Überbacken oder Dämpfen. Nur das Grillen empfiehlt sich nicht, denn hier würde er zerfallen.

Dorsche wachsen schnell. Vereinzelte Exemplare werden bis zu 1,5 Meter lang, das Höchstalter liegt bei etwa 25 Jahren. Der schwerste je dokumentierte Kabeljau wog 47 kg. In der Ostsee werden diese Maße natürlich nicht erreicht. Die Tiere wiegen dort durchschnittlich zwischen zwei und vier Kilogramm und messen dabei um die 40 cm bis 80 cm.

Im Niederländischen heißt der Fisch „Kabeljauw“, in den skandinavischen Ländern kennt man ihn als „Torsk“. Die Polen sagen „Dorsz“.

Dorsch im Porträt

Der lateinische Name des Atlantischen Kabeljaus lautet Gadus morhua.

Auffällig an dieser Art sind vor allem zwei Dinge: der vorstehende Oberkiefer und der kräftige Kinnbartel. Der Bartfaden ist ein Hautorgan mit Geschmacksknospen und Tastkörperchen.

Zu der Gattung Gadus gehören auch der Pazifische Kabeljau, der Grönlandkabeljau und der Pazifische Pollack. Der Pazifische Pollack wird im Handel fast ausschließlich unter dem verkaufsfördernden Namen Alaska-Seelachs verkauft, obwohl er zu der Familie der Dorsche gehört.

Steckbrief

Maximale Größe und Gewicht 150 Zentimeter / 50 Kilo

Bevorzugter Lebensraum

Nordatlantik (Nordamerika, Grönland, norwegische Küste, Island, Barentssee), Nordsee und Ostsee

Nahrung

Würmer, Krebse, Krabben, Fische

Laichzeit

Februar / März westliche Ostsee, Juni / September östliche Ostsee, Januar / April Norwegen

Optimaler Angelzeitraum

ganzjährig

Angelmethode

Brandungsangeln, Pilken, Spinnfischen, Angeln mit Naturködern

Standort im Gewässer

Mittelwasser bis Grund

Angelköder

Wattwürmer und Seeringelwürmer, Tauwürmer, Garnelen, alle Arten von natürlichen Fischködern, Pilker, Blinker, Wobbler, Gummifische

Empfohlene Rute

2,10 m - 3,00 m Wurfgewicht 90 g - 300 g

Empfohlene Rolle 4000er - 6000er Rolle oder Multirolle

Empfohlene Schnüre

mindestens 0,30 mm (monofil),  mindestens 0,14 mm (geflochten); bei größeren Exemplaren entsprechend stärker

Das sollte nicht in deinem Angelkoffer auf Dorsch fehlen:

  • Pilker in verschiedenen Formen und Gewichten
  • Meereswirbel
  • Gaff
  • Meeresvorfächer mit Beifänger
  • Gummifische und schwere Jigköpfe
  • Kleinteile als Ersatz durch die teils starke Belastung
  • Vorfachmaterial
  • stabile Wirbel
  • Sprengringe
  • Drillinge

Vorkommen

Dorsche lieben es kühl, vertragen dabei aber fast jeden Salzgehalt von Brackwasser bis zu reinem Meerwasser. Die Tiere bevölkern vor allem die Ostsee, die Nordsee und den Nordatlantik. Sie können bei Temperaturen zwischen 0 °C und 20 °C leben. Ältere Tiere bevorzugen allerdings Wassertemperaturen um die 5 °C.

Für den Ostseedorsch ist das Bornholmer Becken wichtig, das vor allem als Laichgrund dient. Steigen die Wassertemperaturen aufgrund des Klimawandels jedoch weiter, könnte der Dorsch bis zum Ende des Jahrhunderts aus der Ostsee verschwunden sein.

Dorsche leben ihr ganzes Leben in Schwärmen, wobei sie sich hauptsächlich am Meeresgrund aufhalten. Der Kabeljau ist ein Bodenfisch und meist in 150 m - 200 m Wassertiefe zu finden. Vor allem die älteren Fische bevorzugen tiefere und kältere Regionen. Jüngere Tiere hingegen halten sich eher in 10 m bis 40 m Wassertiefe auf, wo sie besser vor großen Räubern geschützt sind. Dabei suchen sie strukturreiche Gegenden wie steinbedeckte Böden oder Seegraswiesen auf, in denen sie sich gut verstecken können.

Körperbau

Dorsche sind Knochenfische. Das heißt, dass das Skelett teilweise oder vollständig verknöchert ist.

Die Art ist durch drei Rückenflossen und die zwei Afterflossen gekennzeichnet. Die Brustflossen stehen weit hinten an der Bauchseite. Ihr Körper ist lang und rund. Am vergleichsweise sehr großen Kopf fallen der vorstehende Oberkiefer und der Bartfaden am Unterkiefer auf. Kopf und Rumpf sind von Rundschuppen bedeckt.

Je nach Lebensraum zeigen die Tiere eine unterschiedliche Färbung. So gibt es rötliche, grünliche wie auch graue Exemplare. Rötlich oder grünlich gefärbte Dorsche sind häufig in algenreichen Gebieten anzutreffen, graue eher in sandigen oder tiefen Gewässern. Der Bauch ist silbrig, die Seitenlinie hebt sich hell an der Seite ab. Aufgrund seines charakteristischen fleckigen Musters trägt der Dorsch auch den Beinamen Ostseeleopard.

Lebensweise

Der Kabeljau ist ein Schwarmfisch. In der Regel lebt er in Tiefen von ca. 150 m bis 200 m, junge Tiere stehen allerdings höher. Ausgewachsene Kabeljaue nutzen die Dämmerung und die Nacht für die Nahrungssuche.

Vom Kabeljau gibt es stationäre und wandernde Formen. Einige Gruppen überwinden dabei bemerkenswerte Distanzen von mehreren hundert Kilometern. Andere bleiben in ihrem Lebensraum und legen nur kurze Strecken zwischen Laichgründen, Fress- und Überwinterungsgründen zurück.

Im Alter von zwei bis vier Jahren wird der Kabeljau geschlechtsreif. Je nach Lebensraum unterscheidet er sich dabei stark in seiner Körpergröße. Während Ostseedorsche beim Laichen eine Länge von 35 cm haben, sind im Atlantik auch Längen von 75 cm normal. Die Art ist sehr fruchtbar, sodass die Weibchen bis zu einer Million Eier absetzen können. Auch die Laichzeit unterscheidet sich je nach Lebensraum. In Norwegen liegt sie zwischen Februar und April, in der Nordsee hingegen zwischen Dezember und Mai. Generell bevorzugt der Kabeljau dafür tiefe und kalte Wasser von 4 °C bis 6 °C oder kälter.

Nach dem Ablaichen die Eier steigen zur Meeresoberfläche auf. Nach zwei bis vier Wochen schlüpfen die Larven, die nach weiteren zwei bis drei Monaten zum Meeresgrund ziehen. Zuerst ernähren sie sich von Plankton, später von Krebsen. Die Tiere wachsen schnell und sind im Alter von drei Jahren zwischen 50 cm und 60 cm lang. Mit zunehmendem Wachstum entwickelt sich der Kabeljau zu einem ausgesprochenen Räuber, der den Heringsschwärmen über viele Kilometer folgt. Auf der Speisekarte stehen aber auch Muscheln, Würmer, Weichtiere, Krill sowie gelegentlich auch Pflanzen.

Den Dorsch an die Angel bekommen

Schonzeit und Mindestmaße

Die Fischart wird sehr stark von der Umwelt beeinflusst. Ostseedorsche sind kleiner und werden schon bei ca. 40 cm Größe geschlechtsreif. Ihre größeren Artgenossen im Nordatlantik hingegen erst bei ca. 70 cm. So gilt für den Ostsee- und Nordseedorsch ein Mindestmaß von 38 cm. Die Hauptlaichzeit in deutschen Gewässern fällt je nach Meeresteil in die Monate Januar bis Mai.

Aufgrund des hohen Rückganges der Dorschbestände haben sich die EU-Fischereiminister auf schärfere Fangbegrenzungen geeinigt. Die Schonzeit gilt vor allem für die Berufsfischerei mit Schleppnetzen, doch auch die Angler sind betroffen. So informiert das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern, dass Angler in den Monaten Februar und März nicht mehr als drei Tiere pro Tag behalten dürfen, in der restlichen Zeit liegt die Obergrenze bei fünf Dorschen.

Da die Fangquoten jedes Jahr neu verhandelt werden, sollten sich die Angler über die aktuellen Bestimmungen auf dem Laufenden halten.

Tipps

Angelst du in der Ostsee, dann biete den Köder immer in Bodennähe an. Vor Norwegen kann es anders aussehen, weil die Dickdorsche den Futterfischen oft in mittlere Tiefen folgen.

Die Reizfarbe Rot funktioniert bei Dorschködern sehr gut.

Die beste Zeit auf Dorsch beginnt im April. Der Dorsch kommt hungrig vom Laichen zurück und auch die steigenden Wassertemperaturen lassen die Tiere richtig agil werden. Sie sind in dieser Zeit normalerweise in Tiefen zwischen 10 m und 15 m unterwegs. Im Juni und Juli wandern die Dorsche in größere Tiefen ab, um kühleres Wasser zu finden. Die Fangtiefen steigen auf 20 Meter. Von Oktober bis Dezember stehen die Aussichten auf einen Fang wieder sehr gut. Der Dorsch kommt in Ufernähe auf Wassertiefen zwischen 6 m und 8 m, um sich ein großes Polster anzufressen. Dabei bleibt er noch bis in den Dezember aktiv.

Angelmethode

Mit der Dämmerung kommen Dorsche an Land. Die besten Ergebnisse erzielst du also in den Abendstunden oder frühmorgens. Kleinere bis mittlere Dorsche werden gerne per Brandungsangeln gefischt. Hierzu benötigst du eine lange, schwere Rute und eine große Weitwurfrolle. Allerdings gehört das Brandungsangeln auch zu den schwierigsten Arten des Küstenfischens und erfordert eine genau abgestimmte Ausrüstung. Du kannst dem Dorsch aber auch mit einer Spinnrute nachstellen. Als Köder dienen Küstenwobbler, Blinker und Gummifische (Action-Shads).

Kapitale Dorsche werden hauptsächlich vom Angelboot oder vom Fischkutter aus gefangen. Größere Exemplare halten sich nämlich in den tieferen Wasserbereichen auf. Ihre bevorzugten Plätze sind Sandbänke, algenreiche Gebiete aber auch Schiffswracks. Hier empfiehlt sich die Pilkrute. Ist die See ruhig, dann wähle eine leichtere Ausrüstung. Für die Ostsee eignen sich Pilker bis 100 Gramm sowie Gummifische mit einem Jigkopf. Willst du in der Nordsee angeln, brauchst du deutlich schwerere Köder, da dort größere Wassertiefen und stärkere Strömungen herrschen. Pilker bis 300 Gramm sind dort die richtige Wahl.

Erfolg verspricht auch das Schleppangeln mit tief laufenden Wobblern.

Geheimköder auf Dorsch

Der richtige Köder ist natürlich der Schlüssel zum Erfolg. Hier sind unsere Empfehlungen: